Bei Ludwig Himpsls Projekt World.Wide.Wig treffen die rumänische Kaval auf die arabische Oud, die von Embryo-Gründer Christian Burchard speziell angefertigte Vierteltonmarimba auf ein Waldhorn, und dreißig weitere Instrumente von Ngoni bis Posaune, von Rumpi bis Flügelhorn, von Darbuka bis Vibraphon bringen in frisch gedachten Konstellationen neue und spannende Klangfarben in die acht Kompositionen ein.
Ludwig Himpsl hat sich als Spezialist für brasilianische und arabische Perkussion und in zahlreichen Projekten einen Namen gemacht, darunter die Unterbiberger Hofmusik gemeinsam mit seiner Familie, deren Album Dahoam und Retour 2020 den Preis der deutschen Schallplattenkritik gewann.
Auf dem jetzt vorliegenden Album hat er zum ersten Mal ausschließlich eigene Stücke interpretiert und für die Umsetzung im Studio die Crème de la Crème der bayerischen Weltmusikszene zusammengeholt: Marja Burchard (Embryo) , Abathar Kmash (SYR/Ogaro Ensemble) und Magnus Dauner (Abujaya, Portrait in Rhythm). Als Gastmusiker sind unter anderem Andrew McNaughton (AUS/Al Porcino Big Band, Dusko Goykovich Big Band), Henrique de Miranda Rebouças (BRA/Bavaschôro) und Mathias Götz (Hochzeitskapelle) dabei.
Im Fokus der Aufnahmen lag die authentische, aber immer auch mit einem Augenzwinkern versehene Umsetzung traditioneller Klangideale und Rhythmen aus aller Welt im lebendigen Zusammenspiel vieler unterschiedlicher kultureller Einflüsse. So ergibt die Mischung aus Vierteltonhorn, Vierteltonmarimba, Oud und den arabischen Perkussionsinstrumenten im Stück „Falin al Bulut“ ein ganz besonderes Klangbild, in „Sereia“ trifft ein Ijexá-Rhythmus auf jazzige Akkorde, in anderen Kompositionen finden sich picardische Terzen, Jodler und Maqame.
Die auf unterschiedliche Weise rhythmischen Stücke „Amari Mayla“ und „Valentinos Dance“, die Himpsl für seine beiden Kinder geschrieben hat, sind Kernstücke des Albums. „Amari Mayla“ ist eine im rumänischen Stil geschriebene Komposition im 15/16 Takt, gespielt auf der Kaval, die Ludwig im Geburtsland seiner Frau erworben und gelernt hat. „Valentinos Dance“ erinnert an den „Rumpeljazz“ der Hochzeitskapelle mit einem Posaunensolo, das Mathias Götz mit einem fast kindlichem Spaß am Glissando interpretiert.
Kakilambé, Maracatu, Ijexá oder ein 15/16-Takt aus Bulgarien? Auf dem Album World.Wide.Wig finden sich all diese Rhythmen und viele mehr.
Hintergrund:
Ludwig Himpsl wurde 1988 in München geboren. Sein Diplom im Fach Horn schloss er 2013 ab und ist seitdem als Komponist, Arrangeur und Multiinstrumentalist sowie als Dozent tätig. 2020 erhielt er ein Musikstipendium der Stadt München.
Neben seiner Mitwirkung bei der Unterbiberger Hofmusik ist er unter anderem mit Matthias Schriefls Six, Alps & Jazz, Wolfgang Lackerschmid, der Grupo Ôctôctô aus São Paulo, Niels Kleins LOOM, bei Tamburi Mundi, dem Ogaro Ensemble sowie vielen weiteren Projekten unterwegs. Gemeinsam mit seinem Bruder Xaver ist er Mitglied bei der Band Bavaschôro, die brasilianischen Choro mit bayerischen Einflüssen spielt. Konzerttourneen mit der Unterbiberger Hofmusik und Bavaschôro haben Ludwig Himpsl von der Osttürkei bis in den Iran, von Ägypten bis nach Brasilien und Indien geführt.