Die traditionsreiche Musik der Sufi wurde in Aleppo über Jahrzehnte mündlich von einer Generation an die nächste gegeben. Mit ihrem neuen Album versucht die Gruppe Jawa dieses Erbe, das vom Krieg in Syrien bedroht ist, zu bewahren. Die alten Meister der Sufi-Musik verschwinden zunehmend und mit ihnen die alten Geheimnisse ihrer Tradition. „Last Breaths from Aleppo“ präsentiert traditionelle Stücke aus einer eignen persönlichen Perspektive und mit eigener Vision. Gleichzeitig bewahren sie die klassische Muwaschschah Poesie der Sufi mit ihren komplexen Rhythmen und orientalischen Maquams.
Als Bewahrer dieses reichen kulturellen Erbes lässt Jawa die Musik wieder aufleben, und transferiert sie in das hier und jetzt. So erweitern sie die ursprünglich ohne Instrumente aufgeführte Musik um Saiten- und Percussion-Klänge. Es ist ein Projekt der Bewahrung, aber auch des Widerstands. Die Musiker weigern sich, eine Tradition allmählich verschwinden zu sehen, ohne selbst alles daran zu setzen diese in großen Teilen zu bewahren.
Das Sufi-Wirbeln ist eine Form der Meditation, die noch immer von den Sufi-Derwischen des Mevlevi-Ordens praktiziert wird. Es ist eine alltägliche Meditationspraxis, mit der die Derwische versuchen, die Quelle aller Vollkommenheit zu erreichen. Dies wird angestrebt, indem man seine Seele und seine persönlichen Wünsche hinter sich lässt, indem man sich der Musk hingibt, sich auf Gott konzentriert und seinen Körper in sich wiederholenden Kreisen dreht. Dieses Kreisen, wird als symbolische Nachahmung der Planeten innerhalb des Sonnensystems angesehen. Ein Derwisch praktiziert mehrere Rituale, von denen das wichtigste das Dhikr ist, ein Gedenken an Allah. Beim Dhikr wird das islamische Gebet mit Hingabe rezitiert. Dieses Dhikr geht mit Tanzen und Wirbeln einher, um einen Zustand "ekstatischer Trance" zu erreichen.