Maria Moramarco setzt sich seit jeher für eine Wiederbelebung mündlich überlieferter Musik ein. Für das Album „Stella Ariènte“ widmet sie sich einem bislang eher unbekannten Repertoire aus der Alta Murgia von Bari. In einer atmosphärischen Reise bewegt sich die außergewöhnliche Stimme Moramarcos durch religiösen Dialektgesang: von andächtigen Texten, Wallfahrtsliedern, uralten Gebeten und überlieferten Litaneien. In diesem besonderen Repertoire zeigt sich das große Talent der italienischen Sängerin, vergessene Gesangskünste und Techniken wunderschön in einen modernen Kontext zu transferieren und unentdecktes hörbar zu machen.
Als philologische Forscherin und Dolmetscherin gelingt es Maria Moramarco in akribischer Genauigkeit und ihrer eigenen Art und Weise ihre Stimme einzusetzen, eine faszinierende Ebene der Kommunikation mit dem Publikum einzugehen. Ihr Repertoire umfasst eine große Zahl an Murgia-Liedern, welche sie seit den 70er Jahren in geduldiger Recherche sammelt und mit ihrem Ensemble „Uaragniaun“ präsentiert. Ursprünglich in eine musikalische Familie aus Sängern und Sängerinnen geboren, arbeitet sie zudem als Sprachlehrerin.
Dier Titeltrack Stella Ariènte ist ein Lied der Pilger voll Pathos, Hingabe und Glauben. Das Lied zum Gebet ist ein leidenschaftlicher Ruf nach der Rückkehr eines in den Krieg gezogenen Bruders oder nach der Heilung einer schrecklichen Krankheit. Es drückt die Dankbarkeit nach dem Sieg über dunkle Mächte aus.