- Artikel-Nr.: NN105
Meine Stimme über dem Wasser: Mit „Ääneni Yli Vesin“ legen Okra Playground ihr zweites Album
vor.
Wer sanfte oder betuliche Töne erwartet, ist hier an der falschen Adresse: Denn diese „finnische Supergruppe“ besteht aus Vollblut-Musikern aus dem Folk- und Popbereich und kommt sehr temperamentvoll daher, wenn sie traditionelle Volksweisen gehörig gegen den Strich bürstet.
Das Albumhighlight etwa, der Track „Rautasuu“ (übersetzt Ross der Trauer) basiert auf einem alten finnischen Volkslied. „Mit Knochen, stärker als die unsrigen, wird ein Ross unsere Sorgen tragen, wenn wir nicht mehr können“, heißt es in dem Song. Das Sextett entführt uns hier mit leichter Hand
in mystische Gefilde. Mit Mittelalter-Kitsch haben diese Sechs rein gar nichts am Hut, wenn himmlische Stimmen, Kantele und Bogenharfe erhabene Spannungsbögen aufbauen. Zu Okra Playground spielen Musiker aus namhaften Ensembles wie Mari Kalkun & Runorun (ebenfalls bei Nordic Notes!) und Rönsy. Im November vergangenen Jahres waren sie im Rahmen der finnischen „Ethnogala“in Helsinki in der Kategorie „Border Breaking Artist Of The Year“ nominiert, was die große Wertschätzung im eigenen Land beweist.
Bei Okra Playground ist Frauenpower angesagt: Die Stimmen stammen von Essi Muikku (auch Kantele), Maija Kauhanen (auch Kantele) und Päivi Hirvonen (auch Violine und Jouhikko), dazu kommen Veikko Muikku (Akkordeon), Sami Kujala (E-Bass) und Tatu Viitala (Percussion und
Gitarre). Das Ensemble kombiniert traditionelle Instrumente mit modernen Rhythmen, sanften elektronischen Klangspielereien und dezenten Synthies und verbindet diese mit Violine und Akkordeon.
Dass Klatschbasen beiderlei Geschlechts ziemlich unangenehme Zeitgenossen sind, das glaubt man unbenommen, wenn man dem überdrehten „Juaruoja“ lauscht, in dem die Frauenstimmen in garstige, grenzwerthysterische Gesänge ausbrechen. Uff! Vor diesem finnischen Sprechgesang
nimmt jeder böse-US-Rapper-Bube schleunigst Reißaus! Kann schon sein, dass Okra Playground in „Viinavilli“ (herumpöbelnder Trunkenbold!) die Hardrockund Metalszene Finnlands mit scheinbar markigen Tönen ein wenig auf die Schippe nehmen. Sie beherrschen aber auch die anmutigen und beschwingten Töne, wie sie mit dem feinen Track „Kuun Ajo“ (wir jagen den Mond) beweisen.Eines ist sicher: Langweile kommt bei diesen abwechslungsreichen Tönen nicht auf! Und die Energie, die Okra Playground ausstrahlen, ist fast mit Händen zu greifen!
„Das ist eine der aufregendsten Bands, die in jüngster Zeit aus Finnland kamen“, schwärmt das britische Songlines-Magazin.
„Traditioneller finnischer Folk, natürlich auch mit Akkordeon, trifft auf Pop und ganz viel Gefühl. Ein Album für die besonderen Momente des Rückzugs. Ein Album voller natürlicher Schönheit“, lobt Musikreviews den Erstling „Turmio“.
„Das finnische All-Star-Ensemble hat einen Sound gefunden, der den finnischen Folk mit Electronic kombiniert und ihn mit einer teilweise an Rockmusik erinnernden Dynamik versieht“, schreibt Global-Music.de.